Beziehung statt Erziehung – hören wir mittlerweile an allen Ecken. Und die meisten Eltern finden sich da auch wieder und wollen eine möglichst liebevolle Beziehung zu ihren Kindern. Wenn da nicht der Alltag und die stressigen Situationen wären, in denen das dann auch mal
nicht mehr zu gelten scheint.
„Aber ich kann halt auch nicht immer diskutieren und mit meinem Kind alles zerreden bis es allen passt. Manchmal braucht es dann auch mal jemand, der entscheidet.“
Wie es auch anders gehen kann möchte ich euch in diesem Blogartikel dalassen!
Ich bin überzeugt, es gibt einen Weg jenseits von, einer bekommt Recht und der andere gibt nach.
Es ist in unserer Gesellschaft nicht üblich, Kinder als gleichwertige Menschen anzusehen. Wie selbstverständlich bestimmen wir über Zubettgehzeiten, gesundes Essen, Medienzeiten, wann Hausaufgaben gemacht werden usw. rechtfertigen es dann mit „das muss halt sein“ oder „manchmal gehts nicht anders“ und zur Not setzen wir es durch mit Konsequenzen, Strafen oder Belohnungen.
Diese Sichtweise auf Kinder hat etwas mit der herkömmlichen Haltung unseren Kindern gegenüber zu tun. Wenn wir davon überzeugt sind, Kinder erst formen zu müssen und ihnen bestimmte Verhaltensweisen beibringen zu müssen und zu dürfen! gehen wir automatisch davon aus, dass sie, so wie sie sind, (noch) nicht richtig sind. Wir Eltern sind Autoritäten für unsere Kinder und haben automatisch seehr vieel Macht!! Ob wir wollen oder nicht! Das sollte uns bewusst sein. Wir haben mehr Erfahrung als Kinder, verfügen über finanzielle und materielle Mittel und können darüber entscheiden ob und wann wir es unseren Kindern weitergeben. Mit dieser extremen Abhängigkeit dürfen wir achtsam umgehen.
Kinder dürfen sich frei entfalten und wir dürfen sie dabei begleiten. Unsere Haltung darf liebevoll und wertschätzend sein – auch in herausfordernden Situationen.
..und trotzdem gibt es sie dann, die Situationen, in denen wir in Stress geraten und nicht mehr nach unseren Werten handeln!
Ich unterscheide gerne zwischen langfristigen Strategien und kurzfristigen Strategien um mit herausfordernden Situationen umzugehen. Langfristige Strategien um trotzdem in unserer Mitte zu bleiben und nach unseren Werten zu handeln sind immer dann sinnvoll zu entwickeln, wenn wir gerade nicht in einer dieser Situationen stecken. Es ist also sinnvoll, bereits bevor wir in Stress geraten, darüber nachzudenken, was uns helfen könnte. Wenn wir über langfristige Strategien bzw. einen nachhaltigen Umgang mit unseren Kindern sprechen, sollten wir uns auf jeden Fall mit unserem Blick auf Kinder im Allgemeinen ausseinandersetzen. Wie sind wir selbst aufgewachsen? Wie wurde es uns vorgelebt? Wie haben wir es gelernt und was hat uns geprägt!
Wenn ich davon ausgehe, dass mein Kind trotzt (im Sinne von gegen uns kämpft), weil es in der Trotzphase ist, wird mir das in stressigen Situationen nicht weiterhelfen, im Gegenteil. Es bringt mich in den Kampf mit meinem Kind, weil damit oft viele Glaubenssätze verbunden sind wie „das muss es halt mal lernen“ usw.
Überprüfe also in ruhigen Momenten, welche Überzeugungen du gegenüber deinem Kind hast! Eine tolle Methode Glaubenssätze aufzuspüren, zu hinterfragen und anzupassen ist beispielsweise „The Work“ von Byron Katie.
Und dann gibt es da ja noch die akuten Situationen, wo wir sofort Strategien brauchen um bestmöglichst bei uns selbst zu bleiben. Wie immer gibt es da keine Patentrezepte – für jeder/n hilft was anderes..
Deshalb kannst du verschiedenes ausprobieren und für dich herausfinden, was dir am effektivsten hilft.
Mir hilft beispielsweise atmen und fühlen! Klingt irgendwie spirituell, wenn du es vielleicht noch nie ausprobiert hast, ist es aber nicht. Denn es ist oft meine Rettung. Wenn du Stress, Wut, Hilflosigkeit, Ärger…spürst, dann versuche bewusst zu atmen und das Gefühl, was da ist wahrzunehmen. Denn genau das verschafft dir 1. Zeit, damit sich das Gefühl wieder auflösen kann und 2. Gefühle gehen eben erst dann wieder weg, wenn sie SEIN DÜRFEN, wahrgenommen werden und wir nicht in erster Linie damit beschäftigt sind, sie loszuwerden.
Natürlich gibt es noch viele andere Wege, die helfen können: tanzen, ne Wand anschreien, sich bewegen, jemanden anrufen, singen..probiere sehr gerne aus und spüre was dir gut tut! Schreibe mir auch gerne davon..
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Wie immer gemeinsam auf dem Weg mit Kindern
Eure Birgit